Myofasziale Therapie für dynamische Bewegung
Was sind eigentlich die Faszien?
Der Pferdekörper ist dynamisch und komplett vernetzt mit den Faszien. Jeder Muskel und Organ wird von einer Faszie umhüllt und ihre Aufgabe ist alles auf ihrem Platz zu halten. Auch innerhalb der Muskeln sind die Fasern mit Bindegewebe umhüllt. Die Faszien kommunizieren aktiv über das Netzwerk an Bindegewebe zu äußeren Muskelschichten und können die Muskel- und Gelenkaktivität ändern. Die Rezeptoren im Bindegewebe leiten Informationen über die Körperhaltung, Bewegung und Gleichgewicht an das Gehirn weiter.
Dank dieser Kenntnisse ist uns seit ein paar Jahren bekannt, warum das Kiefergelenk mit dem Kreuzbein verbunden ist.
Wie sieht eine Faszie aus?
Die Faszien sind helle Gewebeschichten. Sie bestehen aus dicken Kollagenfasern, dünneren Elastinfasern und Zellen. Dazwischen befindet sich Wasser als Schmiermittel. Dank dem wird das Bindegewebe geschmeidig gehalten und Muskeln werden bei der Bewegung gut aneinander vorbeigleiten.
Faszien sind besonders wichtig bei der Fortbewegung. Sie arbeiten wie Federn, indem sie gedehnt werden und sich dann schnell zusammenziehen. Kinetische Energie wird kurz gespeichert und dann wieder freigesetzt. Somit verbrauchen die Muskeln weniger Energie. Sehr eindrucksvoll zu sehen ist das beispielsweise beim Känguru.
Faszien sind dicht besiedelt mit Rezeptoren und Nervenzellen. Bindegewebe kann also schmerzhaft sein. Wenn Faszien Stress haben, ziehen sie sich unabhängig von den Muskeln zusammen. Sind die Faszien verdickt, haben sie weniger Elastizität, schlechtere mechanische Funktionalität und werden gereizt. Das Bindegewebe verhärtet und entzündet sich. Es wird schmerzhaft. Das passiert beispielsweise bei Bewegungsmangel und Schonhaltungen. Jede Krankheit hinterlässt ihren Abdruck im Bindegewebe.
Das ist aber immer noch nicht alles. Die Faszien dienen auch als Transporter für Abfallstoffe und Lymphsystem. Bei Übersäuerung sind allerdings die Faszien nicht mehr fähig, diese Aufgabe zu erfüllen.
Was beeinflusst die Faszien?
Sie reagieren nicht nur auf mechanischen, sondern auch auf psychischen Stress wie z.B. Druck in der Herde oder im Training. Ein Stallwechsel oder ungeeignetes Futter können das Bindegewebe stressen.
Haben die Faszien nicht ausreichenden Wassergehalt oder übersäuern sie durch Stauung der Abbauprodukte im Körper, verdicken und verfilzen die betroffenen Faszien.
Eine des vielen Fasziengewebes befindet sich am Pferderücken. Die Fascia thoracolumbalis geht in die Fascia glutea über. Sie verbindet die Rückenmuskulatur mit der Kruppenmuskulatur und ist bei Reitpferden häufig schmerzhaft.
Wie hält man Faszien fit?
Um die Faszien geschmeidig zu halten ist ausreichend Bewegung wichtig. Außerdem halten regelmäßige Dehnungsübungen die Faszien fit.
Bei Bewegungsproblemen oder auch unklaren Beschwerden, ist die manuelle Myofasziale Therapie sehr hilfreich. Durch bestimmte Handgriffen entspanne ich die Faszien und löse deren Verklebungen. Der Schmerz lässt nach und die Beweglichkeit des Körpers wird erhöht. Die Lymphe fließt mit ihren Abfallstoffen ab und das Gewebe kann mit neuer Flüssigkeit gut versorgt werden. Zusätzlich wird der Körper altes Kollagen abbauen und neues gesundes aufbauen. Die Faszien gleiten nach diesem Prozess wieder gut aneinander. Das Pferd wird somit elastischer und beweglicher. Und was am wichtigsten ist, es wird sich auch richtig wohlfühlen.
Nach der Behandlung zeige ich dem Pferdebesitzer welche Dehn- und Balanceübungen für das bestimmte Pferd geeignet sind. Auch ein paar Handgriffe von der Faszientherapie kann jeder Besitzer von mir gelernt bekommen, damit er die Kondition ihres Pferdes nachhaltig unterstützen kann.
Wann ist eine Behandlung sinnvoll
Es gibt viele Anzeichen, die uns unsere Pferde geben, wenn Sie Unbehagen oder sogar Schmerz empfinden. Nachfolgend finden Sie ein paar mögliche Zeichen:
- Taktfehler und gestörte Bewegungsabläufe
- Probleme bei Stellung und Biegung
- Widersetzlichkeit gegen die Reiterhilfen (auch Steigen / Bocken)
- nach Unfällen, Stürzen, Festliegen, etc.
- Steifheit aus verschiedenen Gründen inkl. Asthma
- Schmerzanzeichen
- Behandlung der Narben inkl. Kastrationsnarbe
- Rehabilitation nach Verletzungen
- Präventiv
- Nach Hufrehe
- Nach Zahnarztbehandlung
- Bei Kolik und nach Operation der Kolik
- Nach Geburt für Wohlbefinden der Stute (frühestens 6 Wochen nach Geburt)
- Bei Fohlen gleich nach Geburt, wenn das Fohlen nicht trinken will oder bei Deformierungen durch einen nicht ausreichendem Platz im Bauch der Stute
Behandlungsverlauf
- Kennenlernen des Pferdes und Gespräch mit Besitzer/in
- Untersuchung des ganzen Körpers durch Palpation
- Beurteilung der kritischsten Partien des Körpers
- Auswahl der für die Behandlung am besten geeigneten Faszienkette oder Partien
- Die eigentliche Behandlung des Pferdes - kann auch sehr gut mit Akupressur oder anderen Therapien ergänzt werden
- Nach der Behandlung sollte das Pferd 3 Tage nicht belastet werden
Für weitere Informationen oder Behandlung können Sie mich gern per E-mail oder WhatsApp kontaktieren.
E-Mail-Adresse: gifts@fantasy-horse.com
Handynummer: 01525 7001044
Nur wenn sich beide wohlfühlen – Pferd und Reiter – können beide Spaß am Reiten haben.
Für weitere Fragen stehen wir allen Pferde- und Einhornfans gern zur Verfügung.
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